PikeHunter is back! =))
Es ist Sonntag Morgen, die letzten Tage hatte ich mit einer Magen-Darm-Grippe zu kämpfen, auch jetzt fühle ich mich noch recht müde und ausgelaugt...
Aber was solls, ein paar Stündchen auf dem See müssen einfach sein =)), also rein ins Auto und ab zum Steg.
Ruckzuck ist das Boot fertig und ich mache mich auf zu einer der Stellen, wo ich beim letzten Mal einige schöne Barsche erwischt hatte.
Mein Plan für diesen Morgen lautet, die Stellen vor den ins Wasser ragenden Büschen nach Barsch und Hecht abschleppen.
Zwei kleine Wobbler laufen zwanzig Meter hinter dem Boot und "Zack" ist die Rute krum! Wow, das beginnt ja wieder klasse heute, kurze Zeit später kommt ein kleiner Barsch an die Oberfläche.
Also, Taktik scheint zu funktionieren. Die nächste Zeit beissen abwechselnd kleinere Barsche und kleine Hechte auf die Wobbler.
Ein besserer Fisch ist allerdings nicht zu erwischen.
Am späten Vormittag lassen die Bisse allmählich ganz nach und mein Magen macht sich wieder mehr und mehr zu bemerken... Oh weh, richtig fit bin ich anscheinend wirklich noch nicht...
Ach egal. Jetzt heißt es ersteinmal Taktikwechsel.
An die eine Rute kommt ein großer Wobbler, an die andere ein großer Gummifisch und nun wird auf Strecke geschleppt.
Nach ca. zwanzig Minuten heißt es dann auch wieder "Biss". Ein gerade so Maßiger Hecht hat sich am Eingang zur Banfe todesmutig auf den Gummifisch gestürzt.
Also wieter gehts, mittlerweile hat der Wind allerdings merklich aufgefrischt und lässt es unangenehm kühl werden. Auch die Wellen werden "spürbar".
Normalerweise ist das ja alles kein Problem, aber da ich mich ja noch nicht wirklich fit fühle, muss ich mit mir kämpfen.
Also bis auf Höhe Harbshausen schlepp ich nun noch und dann heim ins Bett, nehme ich mir vor.
Gesagt getan. Das Rudern fällt gegen den Wind nicht ganz einfach, ein kleines Stückchen will ich nun noch schleppen und dann gehts mit dem Wind zurück eh viel einfacher.
So ruder ich also meinem "Ziel" entgegen, träume vor mich hin und höre meinen Magen immer wieder grummeln als plötzlich "BISSSS"!!!
Es ist die Rute mit dem großen Gummifisch. Ich schlage an an und sofort sehe ich in dreißig Meter Entfernung einen Schwall und eine schöne Schwanzflosse an der Oberfläche.
Wohl kein schlechter... aber dann ist der Fisch zahm wie ein Mietzekätzchen... Bis, ja bis etwa zehn Meter vor dem Boot gar nichts mehr geht.
Zu diesem Zeitpunkt rechne ich mit einem Mitte-Achtziger Hecht, aber nun scheint der Bursche sich irgendwo festgesetzt zu haben. Hm... Ich erhöhe den Druck leicht, mein Gegenüber antwortet mit zwei ganz zarten Kopfstößen und dann "BSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS" kreischt die Bremse auf und in einem Rutsch sausen 15 Meter Schnur von der Rolle.
Au weia, mit einem Mal wird mir klar, wer sich da wohl am andern Ende der Schnur befindet. Die Schnur der zweiten Rute mit dem Wobbler treibt auf der Wasseroberfläche und es kommt wie es kommen muss, der Hecht am andern Ende schwimmt nimmt diese Schnur mit in den Schlepptau. Sch...., also Rute mit dem Hecht zwischen die Beine geklemmt und in Windeseile die verdammte andere Rute eingeholt, zum Glück hatten sich die Schnüre nicht zu sehr verheddert.
Ich nehme wieder Kontakt auf und pumpe den Fisch heran. Besonders in Bootsnähe beginnt nun ein Kampf auf Biegen und Brechen. Die 120 Gramm-Rute ist gespannt wie ein Flitzebogen. Mehrmals taucht der Hecht nun im Nahkampf unter dem Boot hindurch, dies sind die wohl kritischsten Momente, meine Nerven sind gespannt wie die Schnur. Hoffentlich sitzt der Haken richtig, hoffentlich arbeitet die Bremse vernünftig, hoffentlich...............
Diese Szenen spielt man ja oft in Träumen(da bekommt man den Fisch) und Alpträumen(da entwischt er kurz vor der Landung) durch.
So langsam wird der Fisch müder und ich versuche ihn in den Kescher zu führen, aber so einfach gibt Esox sich nicht geschlagen und zieht wieder in die Tiefe...
Nach weiteren bangen Minuten ist es dann endlich geschafft, der Hecht ist gelandet...